Wie steht es um eure Work Love Balance? Wann ist viel Arbeit schädlich für die Liebe? Paartherapeut Eric Hegmann erklärt, wann der Job die Beziehung gefährdet.
Miteinander reden schafft Bindung. Aber ein gutes Gespräch beginnen ist nicht leicht: Mit diesen Tipps führen Sie ein emotionales Beziehungsgespräch – und haben Freude daran!
Darum geht es:
- Gute Beziehungsgespräche sind unerlässlich für eine harmonische und stabile Partnerschaft.
- Was zeichnet gute Beziehungsgespräche aus und wie lassen sich solche Gespräche als Paar führen?
- Beispiele und Anleitungen für gute Beziehungsgespräche, die eine Partnerschaft und die Verbindung der Partner stärken und sichern
Inhaltsübersicht
Die Bedeutung von Beziehungsgesprächen
Nach einem langen, anstrengenden Tag wollen wir unsere Batterien Zuhause aufladen. Viele Frauen wünschen sich dazu Gespräche, viele Männer ziehen es vor, völlig abzuschalten und erst einmal gar nichts zu tun und auch nicht reden zu müssen. So berechtigt beide Formen der Regenration auch sind, nur die eine schafft tatsächlich Bindung: der Austausch nämlich.
Das tägliche „Wie war dein Tag?“-Ritual ist nicht optional, wenn Sie eine dauerhafte Beziehung führen möchten. In der Beratung habe ich Paare erlebt, die feilschten darum, ob dieses Gespräch tatsächlich jeden Tag stattfinden müsste, ob nicht drei Mal die Woche genüge? Oder vielleicht auch nur einmal?
Dahinter verbirgt sich bei vielen Männern die Furcht, etwas Falsches zu sagen oder zu tun – und deshalb lieber gar nichts machen, um keine Kritikfläche zu bieten. Dieser Rückzug jedoch provoziert geradezu die Partnerin, sich umso mehr um emotionale Nähe zu bemühen. Solche Konflikte lassen sich aber lösen. Und mit etwas gutem Willen, der Bereitschaft, neue Wege zu erkunden und auch über den eigenen Schatten dabei zu springen, erfahren auch sehr verschlossene Persönlichkeiten, wie wohltuend es sein kann, sich beim Partner fallen zu lassen.
Wie können Paare zielführend miteinander reden?
Nach meiner Erfahrung gelingt dies vor allem dann, wenn die Partner angstfrei über ihre Wünsche, ihre Hoffnungen, aber auch ihre Sorgen und Ängste sprechen können. Furcht vor Auseinandersetzungen haben Paare dann nicht, wenn sie nicht warten, bis ein Konflikt auftritt, sondern vorab eine grundsätzlich positive Kommunikationskultur entwickelt haben.
Mein Partner versteht mich nicht! – Paarkommunikation und Streitkultur verbessern
Miteinander reden, Bindung schaffen und Konflikte lösen: Der Kommunikationskurs für mehr Liebe.
Gut kommunizieren als Paar lässt sich üben
Die Ankündigung „Schatz, wir müssen reden!“, sorgt selten für gute Stimmung. Es ist eher eine Ankündigung drohenden Unheils. Besser ist, Sie schaffen durch Vertrautheit und Gewohnheit eine Atmosphäre, in der Sie einfach alles besprechen können.
Möglichkeiten, ein emotionales Gespräch zu beginnen
Der Einstieg prägt den Gesprächsverlauf. Deshalb gewöhnen Sie sich an so zu kommunizieren, dass es um die wesentlichen Dinge geht, also nicht darum, dass Sie sich gegenseitig Ihren Terminkalender vortragen, sondern darum, was Sie an diesem Tag beschäftigt hat.
- Was hat dich heute zum Lachen gebracht?
- Was hat dich heute am meisten beschäftigt?
- Was ist dir heute richtig gut gelungen? Was ist dir heute eher misslungen?
- Was ist das seltsamste, über das du heute im Netz gestolpert bist?
Vertrauen schaffen durch Achtsamkeit
Seien Sie mutig und wagen Sie den ersten Schritt. Das wird es Ihrem Partner einfacher machen, sich ebenfalls zu öffnen. Ganz besonders, wenn es ihm das eher schwer fällt, weil er „keinen Zugang zu seinen Emotionen findet“.
- Wofür ich dir danken wollte: (Benennen Sie Kleinigkeiten, die zeigen, dass Sie ihn nicht für selbstverständlich nehmen und aufmerksam sind)
- Was ich heute über dein Hobby / deine Leidenschaft erfahren habe: (Zeigen Sie echtes Interesse an den Themen, für die er brennt)
- Was mir aufgefallen ist, was vielleicht gemeinsam unternehmen könnten? (Machen Sie Vorschläge, nicht alle müssen gleich fest terminiert werden, eher als Ideensammlung)
Kommunikation in der Partnerschaft ist kein Hexenwerk
Der erste Schritt für eine Verbesserung der Partnerschaft ist eine Verbesserung der Gesprächskultur. Wie Beziehungsgespräche führen, wie richtig streiten, wie konstruktive Lösungen finden?
Mut zur Offenheit
Ihr Partner geht nicht mit verschlossenen Augen durch die Welt. Er sieht und erlebt Situationen ohne Sie, die ihm dennoch Spaß machen. Sich dadurch nicht bedroht zu fühlen, zeichnet Sie als Partner auf Augenhöhe aus.
- Hast du heute etwas erlebt, das dich angeturnt hat?
- Wofür brennst du leidenschaftlich?
- Was hat dich heute glücklich gemacht?
- Mit wem hast du heute ein gutes Gespräch geführt?
- Wenn du an morgen denkst, worauf freust du dich?
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Bindung herstellen
Sich einmal im Monat zu sagen, wie sehr man sich liebt, ist nicht genug. Jeder Mensch wünscht sich, wahrgenommen und anerkannt zu werden. Vor allem Männer sagen, sie sind es gewohnt, im Beruf ihre Gefühle verbergen zu müssen, das Umschalten fällt ihnen dann schwer und sie blockieren Gespräche, die emotional werden könnten. Je häufiger man aber in der täglichen Routine über Gefühle sprechen, umso weniger abschreckend wirken sie – im Gegenteil: Die Befreiung, die man verspürt, wenn man sich emotional öffnen kann und nichts verbergen muss, wird rasch zu einem Quell von neuer Kraft und Energie.
- Gibt es etwas, das du dir von mir wünschst?
- Kann ich etwas tun, damit du dich geliebt fühlst?
- Wann fühlst du dich am meisten geliebt?
- Fühltest du dich heute irgendwann ängstlich?
- Hat dich heute jemand oder etwas bedroht?
- Wann bist du bereit zu einer Runde Kuscheln?
Wenn Sie miteinander kommunizieren, dann sollte dies positiv, zugewandt und konstruktiv geschehen. Dafür gibt es drei sehr einfache Regeln, an die Sie sich immer erinnern sollten:
Die Ich statt Du-Regel
Formulieren Sie Ihre Wahrnehmung mutig aus der Ich-Perspektive. Fallen Sie nicht in die Du-Falle, denn die birgt immer die Gefahr, dass Sie etwas unterstellen, was Ihr Partner ganz anders erlebt.
Die Wunsch statt Vorwurf-Regel
Sie sind ebensowenig da, um die Wünsche Ihres Partners zu erfüllen, wie umgekehrt. Das bedeutet aber nicht, dass Sie nicht dennoch Wünsche formulieren dürften. Nur Vorwürfe sollten Sie sein lassen.
Die Zuhören statt Ratschläge erteilen-Regel
Wir wünschen uns häufig gar keine Ratschläge, wir wollen, dass unser Partner uns zuhört und uns mit seiner Aufmerksamkeit zur Seite steht. Ohne ausdrückliches Mandat behalten Sie Lösungsvorschläge besser für sich.
Verstehen Sie, was Ihr Partner wirklich meint, wenn er sagt …?
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